Holzantennen im Wasser - Das Werkbuch von Kari Joller


"Ich lege zwei Holzstangen mit den Gabeln voran in die Strömung des Baches. Die beiden Enden halte ich an meine Ohren und umschliesse sie mit den Ohrmuscheln. Ich bin überwältigt, höre das Wasser durch den Resonanzkörper des Holzes in einer Form und Intensität, wie ich es noch nie erlebt habe..." Diese Erfahrungen, schreibt Urs Frauchiger im Vorwort zum vorliegenden Werk, macht er uns zugänglich, trägt sie hinunter ins Unterland, das Begeisterung fast nur noch aus Surrogaten, Opiaten und digitalen Fiktionen kennt und zu vergessen beginnt, dass man Intensität nicht konsumieren, sondern nur in sich selber finden und erleben kann. "In den letzten Jahren entstanden immer häufiger Objekte aus Materialien, die ich während meinen Aufenthalten in der Natur sammelte, bearbeitete, zusammenfügte und in einen neuen Kontext brachte. Neben dem visuellen Eindruck sollten sie als ‹Instrumente› für bestimmte Handlungen dienen. Ich legte mit den Stangen Kreise an, umspann sie spiralförmig mit einem Baumwollfaden, begab mich ins Zentrum, um zu meditieren, zu tanzen oder um zu spüren, was für Sinneseindrücke auf mich trafen. Ich baute Objekte, mit denen ich über Steine und Gletscher zog, sie an Stellen installierte, die auf mich eine besondere Wirkung hatten", erzählt Kari Joller. Laghetto Pianca, Alpe Deva, Entlen, Valle Muggio, Berzona, Rooterberg, Alpe di Gösro, Rhonegletscher, Fuorcla da Faller, Dierikon, Bahnhof Zug: Hier und an vielen andern Orten hat Joller seine Objekte installiert, in die Gegend hinein gepasst und fotografiert. Rund 170 durchwegs farbige Aufnahmen vereint er nun in seinem neuen Werkbuch "Holzantennen im Wasser". Und er schreibt dazu kurze Gedanken. Urs Frauchiger, Professor, Musiker, Schriftsteller und einst Präsident der Pro Helvetia, verfasst ein Vorwort dazu. Ein Buch, das Bergfreunde und Kunstfreunde ebenso faszinieren wird. Ein Buch auch zum Nachdenken, Weiterdenken, Überdenken oder einfach zum Anschauen und - vielleicht Weiterschenken.


Kari Joller

Vor gut 50 Jahren erblickt im zugerischen Neuheim Kari Joller das Licht dieser Welt. Er wächst in der Stadt Zug auf, lernt Buchdrucker und besucht von 1974 bis 1976 die Schule für Gestaltung (heute Hochschule für Gestaltung und Kunst) in Luzern. Seit 1983 ist Joller freischaffender Maler und Gestalter. Ab 1987 lebt und arbeitet er im luzernischen Dierikon, wo er 1996 sein Atelier in der alten Kapelle einrichtet.
Bereits 1978 wird Joller mit dem 2. Preis "Junge Kunst" des Kiwanis-Clubs ausgezeichnet. Er hält sich längere Zeit in Deutschland und Griechenland auf. 1984 gestaltet er erste Projekte in der freien Natur und leitet seit 1994 - zusammen mit dem Bildhauer Alois Hermann - im Furkagebiet Gestaltungswochen unter dem Namen "Forum Natur Begegnung Gestaltung". 2001 folgen weitere Kursangebote im Bereich Natur und Gestaltung (Laghetto Pianca). Kari Joller ist Mitinitiant der Kulturgruppe Dierikon "Kunst und Begegnung" in der alten Dorfkapelle.
Zahlreiche Ausstellungen sowie Installationen in der freien Natur überall in der Zentralschweiz machen Kari Joller weitherum bekannt. Freunde des Künstlers haben schon lange darauf gewartet. Jetzt erscheint endlich ein Werkbuch, das die Arbeiten Jollers dokumentiert.
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Kari Joller:
HOLZANTENNEN IM WASSER
136 Seiten im Format 235 x 305 mm,
ca. 170 farbige Abbildungen, Gewebeband mit farbigem Schutzumschlag.
Aktionspreis Fr. 20.- statt Fr. 68.-